Interview mit Daniel
*Trommelwirbel*
*Serienstart!*
Ich freue mich ganz besonders, Euch heute einen lieben Freund & Fotografen-Kollegen Daniel Gnoycke im Interview vorzustellen!
Wer bist Du und warum bist du zur Fotografie gekommen?
Hey! VielenDank für Deine Einladung! Ich bin Daniel Gnoycke, Jahrgang 1978 und wohne mitmeiner Familie in Fröndenberg-Dellwig, nicht weit von Dortmund entfernt. ZurFotografie bin ich über meine Kinder gekommen. Ich wollte deren Entwicklung unddie persönlichen Momente festhalten.
Schleichend ist dann das Interesse an der Fotografie über die Jahre größer geworden. Die ersten coolen Bilder sind dann aber erst so um 2017 entstanden.
Instagram: @Dagno1978
Wenn Du Deine Fotografie in 3 Worten beschreiben solltest, welche wären es:
1. Intuitiv
2. Melancholisch
3. Imperfekt
In deinen Stories hast du die „Corona-Walks“ gezeigt – wie bist du dazu gekommen? Erzähl doch mal:
Dieganze Covid-19-Thematik hat jeden einzelnen von uns Anfang des Jahres ziemlichunvermittelt getroffen. Bis zu dem Zeitpunkt als die erstenFußball-Bundesliga-Spiele abgesagt wurden, habe ich das Ganze ehrlich gesagt nochgar nicht so ernst genommen. Am 16. März wurden dann auch die Schulengeschlossen und ab da befand ich mich im Homeoffice.
Mir wurde schnell klar, dass man jetzt nicht wochenlangnur zu Hause sitzen kann, ohne an die frische Luft zu gehen. So entstandschnell die Idee, dass man nach Feierabend noch mit der Familie an einem ruhigenOrt, ohne nennenswerte Kontakte mit anderen Menschen, eine Runde spazierengehen könnte.
Das Haus Opherdicke, das nur ein paar Minuten von uns entfernt ist, bot sich da an. Mit jedem weiteren Tag haben wir die Gegend weiter auskundschaften können und ich habe somit viele unterschiedliche Motive vor die Linse bekommen.
Dassdie Kamera von Anfang dabei sein musste, stand für mich außer Frage. Mit demApparat in der Hand kann ich ziemlich entspannen und das war in all den Tagensehr wichtig für mich.
Abends habe ich dann die Bilder auf den Rechner gezogen, bearbeitet und die besten Fotos in den Instagram-Stories gezeigt. Die Resonanz der Community hat mich dann motiviert immer weiter zu machen.
Weißt du schon, wie es im Anschluss an die Corona-Walks weitergehen wird? Was ist dein nächstes Projekt?
DieCorona-Walks sind mittlerweile schon lange beendet. Die Geschichte war nunwirklich auserzählt (lacht!). Ich habe nach 87 Tagen wirklich nichts Neues mehrgesehen.
Jetztmöchte ich gerne die Bilder sacken lassen und eine Auswahl für ein Fotobuchzusammenstellen. Das Ganze soll besonders werden, so wie die aktuelle Zeitaußerordentlich war und noch ist.
Ich binjetzt schon sehr gespannt was ich am Ende in der Hand halten werde.
Wie es ansonsten mit der Fotografie weitergeht weiß ich jetzt noch nicht ganz genau. Ich möchte auf jeden Fall wieder Menschen vor meiner Kamera haben, das macht doch am meisten Spaß. Die Corona-Walks haben auf jeden Fall die Lust auf Langzeitprojekte gesteigert. Da kann ich mir natürlich etwas mit Menschen vorstellen…
Auf deinem Instagram-Account zeigst du eine weitere Seite von Dir und Du verbindest auf ganz wunderbare Weise People- und Streetfotografie – was ist dir bei dieser Art Shootings besonders wichtig?
Wenn Du das so siehst freue ich mich da sehr darüber!
Für meinen privaten Account habe ich in Dortmund viele Bilder gemacht. Ich mag es meine Sicht auf die urbanen Dinge zu zeigen. Das passiert immer sehr intuitiv, wenn ich in der Stadt bin. Ich sehe etwas und fotografiere es. Die Bilder entstehen sehr schnell.
Bei den Shootings mit Menschen möchte ich in erster Linie eine gute Zeit mit der Person verbringen. Wenn man draußen ist, sollen die Bilder eher dynamisch werden, nicht so sehr gestellt. Es darf da dann auch gerne etwas Unschärfe ins Bild kommen, wenn trotzdem das Gefühl transportiert wird. Ich möchte authentische Momente einfangen.
Es wurde daher irgendwann einmal Zeit, genau diese beiden „Zutaten“, der Mensch und die urbane Umgebung, miteinander zu verbinden.
Ich weiß, dass Musik eine deiner weiteren Leidenschaften ist. Welchen Song würdest du mit welchem Bild von Dir verbinden? Zeigst Du es uns?
Der Song: Clueso – Wie verspochen
https://open.spotify.com/track/3KQ8BI3qEGlze3ToDNIfJ9?si=r56t88hSTxi9jjro3C7jBA
Ich habe das Bild auf Kreta gemacht, als ich dort ein paar Stunden alleine mit dem Auto unterwegs war. Ich habe das Lied dabei gehört und es war so etwas wie der perfekte Soundtrack in dem Moment.
„...wie versprochen steh ich jetzt hier oben, es ist so befreiend“
Stell Dir vor, du triffst dein jüngeres Ich – welchen einen Rat würdest du ihm mit auf den Weg geben?
Hör auf Dein Bauchgefühl! Suche Dir eine Betätigung, die Dir wirklich Freude macht, in der Du richtig aufgehst und die Zeit vergessen kannst.
Wer sind Deine fotografischen Vorbilder?
Ich magdie Bilder von Peter Lindbergh sehr. Die Reduzierung auf schwarz-weiß spricht mich sehr an. Erzeigte die Frauen sehr natürlich, ohne viel Make-up. Das entspricht meinemVerständnis von Schönheit. Und nur so gelang es ihm hinter die Fassade seinerModelle zu blicken.
Als nächstes muss ich Anton Corbijn nennen, der viel mit U2und Depeche Mode gearbeitet hat. Hier kommt dann auch wieder meine Leidenschaftfür die Musik ins Spiel. Ich mochte die Booklets der U2-Alben schon früher,ohne zu wissen, wer die Fotos gemacht hat.
Beide beherrschen es perfekt, Gefühle in imperfektenBildern zu transportieren. Ein Foto muss nicht perfekt sein.
Für die Streetfotografie würde ich Saul Leiter alsVorbild sehen. Ich mag seine Bilder, das fotografieren mit natürlichem Rahmen,sei ein Auto, ein Türrahmen und das Arbeiten mit Spiegelungen in den Fensterscheiben.
Wenn es möglich wäre: Ich würde gerne einmal für einen Tag in das Leben von New York in den 50er Jahren eintauchen und davon meine eigene Bilder davon machen.
Daniel, ich danke Dir von Herzen für dieses Interview!!
Jetzt Ihr? Wie gefällt euch dieses Format?
Ich bin sehr neugierig, was ihr davon haltet.
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