Blind Date in Paris
Wir schreiben das Jahr 2000. (Gott, ist das lange her!!)
Ich wohne in einem Ein-Zimmer-Apartment in Herne. Es ist winzig, unterm Dach und absolut perfekt für mich.
Ich lebe dort mit meinen 2 Katzen. Rembrandt und Renoir. Ich arbeite im Export eines Industrie-Unternehmens. Kunden betreuen (lieb ich). Aufträge abarbeiten (lieb ich nicht so sehr). Messen. Telefonate. Alles in allem irgendwie okay.
Vor ein paar Monaten habe mich von meinem Freund getrennt. Oder wir uns von einander. Egal wie: es war gut und richtig, getrennte Wege zu gehen.
Allein konnte ich unsere große und wunderschöne Wohnung in Dortmund nicht halten. Darum bin ich zurück nach Herne gezogen. Hier bin ich aufgewachsen..
Dieses kleine Fleckchen Sicherheit war alles, was ich hatte.
Da war ich. In meiner Wohnung. Um das kleine Mehrfamilienhaus gab es Felder. Weite. Ich war so dankbar, dass ich diesen Ort gefunden hatte.
In dieser kleinen Wohnung ist alles, was ich brauche: allem voran ein Computer, der mich mit der Welt verbindet.
Ich fühle mich einsam. Möchte fotografieren und schreiben und suche einen Brieffreund, weil ich mir so sehr wünsche, dass ich mich mit jemanden austauschen kann.
Jemand meldet sich. Ein Kerl aus New York. Er ist Künstler.
Ich erzähle ihm, dass ich die Fotografie liebe und schicke ihm genau dieses Bild von mir:
Er hat nicht gefragt, ob ich sie nicht alle aufm Zaun habe. Das rechne ich ihm hoch an.
Wir reden über die Fotografie. Die Kunst. Über Persönlichkeitsentwicklung. Über Bücher. Musik. Über Poesie!!
In meiner Welt redet niemand über Poesie!!! Und auch nicht über all die anderen Dinge, die mich so fesseln.
Wir reden und schreiben und reden und schreiben.
Nächtelang. Tagelang.
Und dann verabreden wir uns.
In Paris. Ein fucking Blind Date in Paris.
Alles war aufregend.
Lustig, anstrengend, tiefgreifend, außergewöhnlich, absurd, komisch und alles zugleich.
Wir sind für ein paar Tage in Paris geblieben, dann sind wir durch Frankreich mit dem Zug gereist.
Nach 3 Wochen trennen sich unsere Wege. Er fliegt zurück nach New York und ich fliege zurück nach Düsseldorf.
Ich sehe diesen Mann nie wieder.
Und die Geschichte könnte genau hier enden und wäre besonders und schön und gut so, wie sie ist.
Dennoch ist das, was danach passiert für mich die eigentliche Geschichte:
Spoiler:
Es wurde keine romantische Liebe, per se.
Unser Kontakt bleibt. Auf einer ganz anderen Ebene. Es war ... anders. So anders!!
Wir schreiben jeden Tag kleine Nachrichten und eine tiefe, tieefe Freundschaft entsteht: eine wirklich unglaubliche Verbindung für die nächsten 17 Jahre!
Uns verbindet etwas besonderes. Etwas, das niemand versteht. Zumindest fühlt es sich so an.
Während unser Leben nicht entgegengesetzter sein könnte.
Er hört mir zu. Ich meine: er hört mir WIRKLICH zu! Er ist wirklich interessiert an meiner Welt, an meiner Kunst. Sogar an meinem Leben. Er fordert mich heraus, Neues zu entdecken. Er fordert mich heraus, meine Denkweise zu hinterfragen.
Wenn wir über Kunst sprechen, ist er unglaublich geduldig und wertschätzend. Seine Art war oft ungefiltert. Gleichzeit emphatisch. Tiefgreifend. Überwältigend manchmal. Und doch so wichtig.
17 Jahre war er im Hintergrund an meiner Seite und ist meinen Weg mit mir mitgegangen.
Als er nicht mehr da war, ist Soulfood & Eyecandy entstanden.
Ich habe den Austausch so schmerzlich vermisst, so dass dieser Blog quasi meine Hommage an diese Freundschaft wurde.
An diesen Menschen, an diesen Mentor - und genau das war er ja für mich - er, der mich für so viele Jahre in meinem kreativen Leben begleitet hat.
Jetzt habe ich das Bedürfnis, meine Art der Unterstützung selbst weiter zu geben.
Einen ersten Schritt habe ich bereits mit meinem Online Programm RE.CONNECT getan.
Ich möchte herausfordern. Ich möchte zuhören. Ich möchte die wahren Talente bei dir entdecken. Ich möchte dich ermutigen, deinen ganz eigenen Weg zu gehen. Glaubenssätze auflösen, die jetzt nicht mehr dienlich sind. Dir helfen, deine eigene kreative Stimme immer weiter zu entwickeln. Ich möchte an deiner Seite stehen und dich in deiner Entwicklung stärken.
Echt jetzt, Esther?
Braucht diese Welt denn wirklich noch einen weiteren Coach?
Vielleicht nicht.
Aber es braucht dringend mehr Kreativität. Mehr Individualität. Besonders in der Kunst. Und so viel mehr Menschen, die ihren Traum verfolgen wollen und dabei Unterstützung brauchen können.
Ich habe erfahren, wie unendlich wichtig es ist, so jemanden an seiner Seite zu haben.
Jemanden, der an dich glaubt.
Jemanden, der neue Perspektiven einnimmt.
Jemanden, der mit dir die verrücktesten Abenteuer erlebt.
Jemanden, der dich inspiriert.
Jemanden, der dich herausfordert.
Jemand, der sehen will, wie du dich weiter entwickelst.
Lass uns herausfinden, ob ich dein Mentor bin und fülle jetzt die << Bewerbung >>aus.
Ich freue mich auf dich.
"Had I not created my whole world, I would certainly have died in other people´s."
Anais Nin